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Kaddi:H
Kaddi:H - visual
Kaddi:H

In her work Kaddi:H mainly deals with the issues of vulnerability and psychological exceptional states. She uses and interprets experiences from her biography and her history of mental illnesses.

In her work she also takes up her interest in the abstraction of the human body and the animalistic and absurd in human behavior and emotional life.
www.kaddih.com
instagram @kaddimoth

Körperklaus‌‌ / 2020‌‌ / nylon, wool, yarn, projection mapping‌‌ / 120 x 75 x 120 cm
Cat Walk‌‌ Gif 2021
Homo Insecta/ ‌‌2020 ‌‌/ 44,5 x 70 cm‌‌ Print on Alu Dibond

Der Algorithmus

Der Algorithmus
2019
Partizipative Installation Beamer, Tablet, Notebook.

„Die partizipative Installation Der Algorithmus lädt die Besucher*innen der Ausstellung dazu ein, einen digitalen Fragebogen auszufüllen und ein Foto von sich machen zu lassen. Anhand einer daran anschließenden Analyse der abgegebenen Informationen werden die Teilnehmenden in die Kategorie „loser“ oder „winner“ eingeteilt. Danach werden die einzelnen Porträts der Besucher*innen mit denen weiterer Gewinner*innen oder Verlierer*innen mithilfe neuronaler Netzwerke digital verschmolzen und in der Projektion präsentiert.

Die Einordnung in die zwei Kategorien lässt die Beteiligten die Erfahrung machen, plötzlich Teil einer ihnen zugewiesenen Gruppe zu werden, wodurch ihre Individualität zu Gunsten der einfachen und vermeintlich plakativen Einteilung in Gewinner*in oder Verlierer*in ignoriert wird. Die Zuordnung der Installation verweist auf eine Grundlage, auf der das menschliche Dasein basiert: Jeder Mensch wird in eine Gesellschaft, eine Klasse, ein Land, ein biologisches Geschlecht, etc., hineingeboren, wird also somit schon von Geburt an als Gewinner*in oder Verlierer*in abgestempelt und muss damit umgehen und leben lernen.

Gleichzeitig deutet die Künstlerin Kaddi:H durch die sich mit jedem*r Teilnehmer*in verändernden Bilder der „winner” und „loser” an, dass diese Einteilung im Auge der Betrachter*innen liegt und sich durch eine andere Ansichtsweise verschieben kann: Für die eine Person mag ein*e Verlierer*in zu sein etwas ganz anderes bedeuten, als für eine*n andere*n. Auch das Scheitern, das zum Verlieren führt, kann durch einen anderen Blickwinkel als eine glückliche Fügung betrachtet werden, die rückwirkend gesehen zum Gewinnen geführt hat. Wer heute Verlierer*in ist, kann morgen schon Gewinner*in sein.“ (Katalogauszug Artburst e.V., Autorin Ulrike Euteneuer.)